Sansibar
Der Archipel Sansibar liegt vor der Ostküste Tansanias im Indischen Ozean. Knapp südlich des Äquators gelegen weisen die rund 50 Inseln ein für den Gewürzanbau hervorragend geeignetes Klima auf. Die beiden größten Inseln sind Unguja, das umgangssprachlich oft als Sansibar bezeichnet wird, und Pemba. Während Unguja in den vergangenen Jahrzehnten vor allem den Tourismus immer weiter ausbaute, ist Pemba noch deutlich weniger erschlossen. Gewürze werden auf beiden Inseln angebaut. Große Plantagen und Massenproduktion sind nicht zu finden. Eine Besonderheit der sansibarischen Anbauform ist es, dass die Gewürze so gut wie nie in Monokultur angebaut werden. Compagnion Planting ist hier kein Modewort, sondern seit vielen Generationen geübtes Prinzip. Pfeffer rankt an Nelkenbäumen, Vanille beklettert Mangos, Zimt- und Muskatbäume wachsen zusammen mit Obstbäumen und Blumen. Von den Mangrovenwäldern am Meeressaum bis zu den zugegebenermaßen nicht allzu hohen Hügeln des Inselinneren reicht die Anbaufläche – und jede Lage steuert eine neue Nuance bei.
Gewürze sind ein wichtiger Teil der sansibarischen Tradition, viele der im Alltag oder zu Festen zubereiteten Gerichte sind intensiv und vielfältig gewürzt. Gleichzeitig soll auch nicht vergessen werden, dass ein Teil der sansibarischen Bevölkerung mit zu wenig Geld auskommen muss, um sich umfangreich mit Gewürzen eindecken zu können. Und während das Leben vor allem in städtischen Gebieten sehr hart sein kann: in den ländlichen Regionen wachsen oft wilde Früchte oder bietet das Meer eine Lebensgrundlage. Die meisten Familien bewirtschaften hier ein Stück Land – und oft genug finden sich darauf neben Bananen, Brotfruchtbäumen, Süßkartoffeln, Salat oder Gemüsen auch kleine Ecken, in denen Gewürze gezogen werden, Das Wissen um den Anbau ist vorhanden – eine gute Grundlage.
Doch erst der zumindest semiprofessionelle Anbau kann die Qualität aber auch die Mengen liefern, die eine Vermarktung erst sinnvoll möglich machen. In manchen ländlichen Gegenden haben sich Anbaugemeinschaften gegründet, viele davon ausschließlich von Frauen. Der Verkauf von Gewürzen ist zu einem wichtigen Bestandteil des Familieneinkommens geworden – der sich durch Direktvermarktung wie etwa bei uns noch steigern lässt.
Noch eine kurze Bemerkung zur Verwendung von Gewürzen: Bei uns im Angebot finden Sie die Klassiker der ostafrikanischen Gewürzpalette. Zimt, Vanille, Kardamom, Kurkuma, Pfeffer, Muskat und Nelken. Rezepte dafür finden sich hervorragend im Netz, viele schwören auch auf alte Familienrezepte, die Gewürze dazu gibt es dann hier. Doch darf man nicht vergessen, dass die Palette der Gewürze in Sansibar noch viel reicher ist. Für einige Gerichte wird etwa nicht die Rinde, sondern das Blatt des Zimtbaums genutzt, manche uns unbekannte Pflanze entwickelt tolle Aromen, manchmal verschwimmt auch der Unterschied zwischen Frucht oder Gewürz angesichts der hohen Geschmacklichkeit.
Wenn Sie mehr über die Details der unbekannten Gewürze erfahren wollen, vermitteln wir Ihnen sehr gerne Kontakte vor Ort.